Jahresbericht der APT 2019

Medizinphysik-Experten in Klinik und Praxis

Dieses Jahr stand ganz im Zeichen der neuen Strahlenschutzverordnung. Viele Fragen zur Umsetzung des neuen Strahlenschutzrechtes gingen bei der AG Physik und Technik in der bildgebenden Diagnostik (APT) ein. Der Schwerpunkt der Anfragen und Bearbeitung lag bei der Qualifikation und Tätigkeit von Medizinphysik-Experten in der Radiologie.

Medizinphysik-Experten (MPE) für CT und Interventionen

Für die Bereiche CT und Interventionen sind MPE seit dem 1.1.2019 für Neuanlagen Pflicht. Ausführliche Informationen zu den Änderungen, die das neue Strahlenschutzrecht mit sich bringt und zum MPE sind auf der Homepage der APT zu finden. Dies gilt auch für eine Liste mit erfahrenen MPE, die eine Fachkunde im Bereich Röntgen haben. MPE in der Radiologie gibt es üblicherweise nur in größeren Kliniken. Diese können jedoch nebenberuflich kleinere Kliniken und Praxen betreuen. Auch Quereinsteiger aus der Strahlentherapie und Nuklearmedizin können durch eine Weiterqualifikation die Fachkunde „MPE Röntgen“ erwerben. APT-Mitglieder bieten entsprechende Kurse an (s.u.). Die APT empfiehlt zum Sachkunde-Erwerb ein Mentoring-Programm,  das von einigen Bundesländern aufgegriffen wurde. In Vorbereitung der neuen Fachkunde-Richtlinie hat die APT in Zusammenarbeit mit der DGMP einen Anforderungskatalog für den Sachkundeerwerb im Bereich Röntgen erstellt und ausführlich kommentiert. Der Vorschlag wurde an das Bundesumweltministerium weitergegeben.

APT-Fortbildungsseminar und mehr

Auch auf der Jubiläums-DGMP-Jahrestagung in Stuttgart war die APT aktiv und hat Workshops zum CT und zur Intervention durchgeführt, die überwiegend von MPE aus der Strahlentherapie besucht wurden. Auf dem Röntgenkongress wurden, wie in jedem Jahr, viele Veranstaltungen von der APT ausgerichtet, insbesondere das „Forum Strahlenschutzrecht“. Durch die Betreuung der Internetplattform „Forum Strahlenschutzrecht“ (ehemals „Forum RöV“) über Experten der APT, kann in Ergänzung die Diskussion online über die Seite https://www.forum-strahlenschutzrecht.de/ weitergeführt werden. Der Höhepunkt des Jahres war auch 2019 das zweitägige APT-Fortbildungsseminar, das in diesem Jahr zum 23. Mal durchgeführt wurde. Herr Liebmann hat mit den Themen „Intervention, MRT und Strahlenschutz“ viele Teilnehmer nach Bremen gelockt. Das Seminar war ausgebucht. Erstmalig wurde dabei ein Vorseminar zum „MPE Erfahrungsaustausch“ angeboten, das sehr gut angenommen und zu intensiven Diskussionen genutzt wurde. Zur Qualifikation von MPE wurden auch in diesem Jahr Spezialkurse für CT und Interventionen angeboten, und zwar in Nürnberg und in Münster. Durch diese praxisnahen Kurse werden die MPE vorbereitet auf ihre Kernaufgabe, der Optimierung des Strahlenschutzes, insbesondere den Umgang mit bedeutsamen Vorkommnissen und der Optimierung von Untersuchungsprotokollen.

Zukunft der Medizinphysik-Experten in der Radiologie

Die APT wird auch in Zukunft die Ausbildung von MPE, insbesondere das Mentoring-Programm und die Spezialkurse für MPE unterstützen, um noch mehr fachkundige MPE im Bereich der Radiologie auszubilden. Für die neue Fachkunde-Richtlinie, in der Kenntnisse und Sachkundezeiten neu geregelt werden, setzen wir uns für eine praxisnahe Umsetzung bei gleichzeitig hohem Qualifikationsniveau ein. Nur so ist eine optimale Betreuung von Kliniken und Praxen durch MPE möglich und wünschenswert.

Neufassung des DGMP-DRG-Berichts Nr. 7 zur pränatalen Strahlenexposition

Unter der Federführung von Prof. M. Fiebich wurde übergreifend mit Vertretern der DGMP, der DGN und der DEGRO der Bericht überarbeitet und den Anforderungen in den jeweiligen Fachbereichen angepasst. Die Publikation ist für Ende des Jahres 2019/Beginn 2020 vorgesehen.

Dr. Kerstin Jungnickel, Vorsitzende der APT, Klinikum Magdeburg

Dr. Georg Stamm, stellv. Vorsitzender der APT, Universität Göttingen